3. Die Fütterung der Mutterhündin
So gibt eine Hündin mit 4 - 6 Welpen in der ersten Laktationswoche eine Milchmenge die etwa 3,3 % ihres eigenen Körpergewichts entspricht. In der zweiten Woche erhöht sich die Milchleistung auf ca. 4,3 %, in der dritten Woche auf 5,5 % und in der vierten Woche gar auf fast 6 % des eigenen Körpergewichts. Bei einem größeren Wurf erhöht sich die Milchmenge natürlich entsprechend. Aufgrund der hohen Nährstoffkonzentration der Hündinnenmilch, muss also eine angepasste hochkonzentrierte Fütterung erfolgen.
Als Faustzahlen kann man annehmen, dass bei mittelgroßen Würfen (4 - 6 Welpen) in der ersten Trächtigkeitswoche ca. Die 1,5-fache, in der zweiten Woche das Doppelte und in der dritten und den folgenden Wochen die 3-fache Nährstoffmenge verfüttert werden muss, wie in der niederträchtigen Zeit. Bei großen aktiven Würfen kann sich der Nährstoffbedarf in der dritten bis fünften Laktationswoche sogar auf über das 4-fache des normalen Erhaltungsbedarfs erhöhen.
Die notwendige Futtermenge kann auch über die Zahl der zu säugenden Welpen abgeschätzt werden, wobei je Welpe ab der dritten Säugewoche etwa ein viertel der für die Erhaltung der Mutterhündin notwendigen Futtermenge zusätzlich verabreicht werden muss. Bei den hierzu notwendigen Futtermengen wird es sich normalerweise empfehlen, das Futter Ad libitum (zur freien Aufnahme) anzubieten. Bei kleineren Würfen muss in der Regel rationiert gefüttert Werden, wobei die Futtermenge dann auf mindestens drei Mahlzeiten aufgeteilt werden sollte.
Die Energieversorgung der säugenden Hündin ist von entscheidender Bedeutung, gerade bei großen aktiven Würfen. Es wird deshalb ein Futter mit erhöhtem Energiegehalt (min. 10 % Fett) und darauf ausbalancierten Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen benötigt. Auch in der Säugezeit muss eine ausreichende Versorgung mit bestimmten Kohlenhydraten gewährleistet sein, die die Hündin für die Milchzuckerbildung dringend benötigt. Bei den Mineralstoffen kommt in der Säugezeit insbesondere der Calciumversorgung eine große Bedeutung zu, da bei Calciummangel die Milchleistung schnell nachlässt und die Tetanieneigung ansteigt. Genauso muss aber auch eine Calciumüberversorgung in der vorhergehenden Zeit vermieden werden, da der Calciumstoffwechsel auf Grund des Überangebotes verlangsamt und der höhere Bedarf dann ebenfalls nicht gedeckt werden kann, trotz eigentlich ausreichender Versorgung.
Wenn die Welpen abgesetzt werden sollen, muss die Futtermenge der Hündin beschränkt werden. Dadurch lassen sich Absetzkomplikationen verringern. Am Tag vor dem Absetzen hat es sich bewährt, der Hündin kein Futter zu geben und die Hündin tagsüber getrennt von den Welpen zu halten. Nachts werden die Welpen und die Hündin wieder zusammen gelassen, ohne dass die Hündin Futter bekommt. Am nächsten Tag, an dem die Welpen endgültig abgesetzt werden, bekommt die Hündin verhalten Futter (ca. Ein viertel des normalen Erhaltungsbedarfs). Diese Futtermenge wird dann in den folgenden drei oder vier Tagen auf die für den Erhaltungsbedarf notwendige Menge erhöht.
Da in der Säugezeit das gesamte Stoffwechselgeschehen auf Hochtouren läuft, muss unbedingt auf eine ausreichende Wasserversorgung geachtet werden, da Wasser für die ganzen Umsetzungsprozesse mehr denn je benötigt wird.
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