4.1 Grundlagen der Saugwelpenfütterung

Geschrieben von hw am . am .

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Neugeborene Welpen weisen verschiedene Besonderheiten gegenüber anderen Tierarten auf. So ist der Verdauungstrakt noch schwach entwickelt, Energiereserven in Form von Fett sind kaum vorhanden. Auch die Energiereserven in Form leichtlöslicher Kohlenhydrate, sind nur in begrenztem Maße angelegt. Auf den Vorrat an leichtlöslichen Kohlenhydraten kann jedoch, durch eine entsprechende Fütterung der Mutterhündin, in den letzten Trächtigkeitstagen Einfluss genommen werden, weshalb in dieser Zeit auch die Verfütterung von Spezialfuttermitteln für Zuchthündinnen zu empfehlen ist.

Die Reserven an Kohlenhydraten (Glycogenreserve in der Leber), sind für die Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels unmittelbar nach der Geburt, sehr wichtig, zumal durch den Temperaturschock bei der Geburt, eine ziemliche Belastung auf die Welpen zukommt. Auch sonst bringt der Welpe nur äußerst geringe Nährstoffreserven mit auf die Welt, so dass der richtigen Nährstoffversorgung, gerade beim Welpen, eine noch größere Bedeutung zukommt. Daneben sind natürlich die Haltungsbedingungen für das Überleben der Welpen von größter Wichtigkeit (siehe entsprechende Literatur). Bedingt durch den, unmittelbar nach der Geburt vorhandenen Saugreflex, nehmen die kleinen Welpen normalerweise bald Muttermilch auf. Dabei saugen sie in den ersten Lebenstagen bis zu 12 mal am Tag. In der zweiten Lebenswoche verringert sich die Saughäufigkeit auf ca. 8 mal täglich und geht mit zunehmenden Alter auf 5-6 mal täglich im zweiten Lebensmonat zurück. Diese Fütterungshäufigkeit sollte daher auch bei mutterloser Aufzucht beibehalten werden.

Zu den ernährungsphysiologischen Grundlagen bei neugeborenen Welpen gehört auch die Tatsache, dass das Verdauungssystem, die Verdauungsenzyme, auf die Zusammensetzung der Hündinnenmilch spezialisiert sind. Die Verwertungsmöglichkeit für Nährstoffe, die in der Hündinnenmilch nicht vorhanden sind, entwickelt sich erst mit zunehmenden Alter. So kann der Welpe in den ersten Wochen rohe Stärke oder andere milchfremde Kohlenhydrate, wie z. B. Haushaltszucker, nicht verdauen. Sie führen schnell zu Durchfällen.

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